Höchstleistung, Dankbarkeit und der Traum des Fehlenden
Newsletter | September 2017
Uns begegnete gerade ein sehr leistungsstarkes Unternehmen, in dem Kundenakquisition und Ausführung nahe beieinander liegen. Es gab eine dafür typische Crash-Situation: ein wohlgesonnener potenzieller Kunde wollte das Unternehmen beauftragen, doch die letzten Schritte bis zum Abschluss des Geschäfts wollten nicht zustandekommen. Die Kommunikation brach ab, Überarbeitung und Stress in der Leistungsabwicklung machten die Akteure im anbietenden Unternehmen fast handlungsunfähig. Gleichzeitig verbreiteten sie eine Stimmung, die alles andere als angenehm war.
Was tun, wenn man doch eigentlich zukunftsfähig führen möchte und sogar ein neuer zukünftiger Kunde vor der Tür steht?
Zukunftsfähig im Sinne von:
- den Beteiligten geht es gut,
- sie sind gut drauf,
- sie haben ein Gespür für verstärkende (und fehlende) Resonanzen,
- sie können mit dem umgehen, was passieren möchte,
- sie agieren so, dass Wohlwollen entsteht und etwas Neues sich entwickeln kann.
Dynamik guter Geschäftsverbindung
Dankbarkeit, ein Träger-Element
Eine solche gute Beziehung zu Geschäftspartnern kann man spüren – körperlich sogar. Die stärkende Wirkung kommt dadurch zustande, dass man sich in seinem eigenen Wirken und Wohlbefinden unterstützt fühlt: das macht dankbar. Dankbarkeit beflügelt und ermöglicht eigene Höchstleistung.
Dankbarkeit ist ein Spiegel der Möglichkeiten, die sich aus wertvollen Beziehungen ergeben.
Kerneigenschaften von Dankbarkeit
Echte Dankbarkeit ist frei von Bedingungen, Schmerz und Opfer. Sie einfordern oder „kaufen“ zu wollen, ist immer nur eine mittelgute Idee. Das Feine, Tragende und Verlässliche, das Dankbarkeit auszeichnet, könnte dabei nicht entstehen.
Dankbarkeit hat die Kraft, maßgebliche Veränderungen und Transformationen möglich zu machen, sowohl für die Vergangenheit als auch für die Zukunft. Die Perspektive von Dankbarkeit bringt Vergangenes in eine neue Balance und schafft neue Möglichkeiten für zukünftiges Geschehen.
Dankbarkeit ist ein maßgebliches Element von Coolspots und deshalb wichtig im Coolspot-Management®.
Wie lässt sich Dankbarkeit fördern?
Mit der Bereitschaft, sich zu bewegen, offen und neugierig für Neues und Anderes zu sein. Mit der Bereitschaft zu innerem Management, also etwas zu spüren, es klingen und wirken zu lassen. Mit Stille. Mit der Bereitschaft, auch Gegensätzliches zuzulassen. Mit der Bereitschaft, dem Lebendigen Priorität zu geben. Mit Engagement für Gemeinsames und Gemeinschaftliches. Mit der Bereitschaft, die tragende Kultur mitzugestalten, kulturell aktiv zu sein. Mit der Entscheidung, immer wieder den eigenen internen Online-Modus anzusteuern, der fast ein Garant dafür ist, Dankbarkeit empfinden und zum Ausdruck bringen zu können.
Zukunftsfähig führen: den Traum des Fehlenden aufnehmen
Manches, was tatsächlich in der Zukunft liegt und gegenwärtig noch nicht konsensreal greifbar ist, meldet sich vorab schon durch Signale (Prä-Emergenzen). Dass es traumartig bereits in der Luft lag, wird man erst viel später bemerken, wenn man sich vielleicht sagen hört: „Ach, das hatte sich doch damals schon gemeldet, nur waren wir blind und taub dafür und konnten es nicht verarbeiten!“ Wer also zukunftsfähig führen möchte, sollte die eigene Wahrnehmung auch für Traumartiges, Fehlendes, Zukünftiges öffnen und diese Erkenntnisse ins Führen einfließen lassen. So bekommt die Zukunft schon einen Platz in der Gegenwart und kann sich in Sicherheit und Ruhe entwickeln.
So zu führen, ist eine Kunst. Wie alle Künste braucht auch diese einigen Mut und ein wenig Verrückheit. Dann lässt sich in dem, was gerade nicht funktioniert oder eng und bedrückend wird, der Traum dessen erspüren, was werden möchte.
Höchstleitung, Dankbarkeit und der Traum des Fehlenden
Im Fall des oben beschriebenen Unternehmens bestand der entscheidende Schritt darin, sich wieder Zeit für das Miteinander im Team zu geben, denn in der Stresssituation war genau das dem Streben nach Höchstleistung geopfert worden.
So fand man gemeinsam heraus aus der Sichtweise, das Opfer ungünstiger Umstände zu sein. Nach und nach konnten alle wieder spüren, dass ihnen etwas gefehlt hatte, und was dieses Fehlende war: das Gefühl, nicht allein zu sein. Und schon kam Dankbarkeit auf: für die gemeinsame Leistungskraft, die Teamkultur, die enge Verbindung zu den Kunden, die eine Zeit lang wie störende Gegner gewirkt hatten. Man beschloss, dem Akquise-Prozess mehr Sorgfalt zu geben und gleich zu Beginn durch klare Positionen und Vereinbarungen eine unkomplizierte Auftragsabwicklung zu ermöglichen.
Schließlich traf man eine Entscheidung für die Kultur des Unternehmens: Allein zu sein ist immer nur die zweitbeste Lösung.