Sich führen lassen… und SEO

Newsletter  |  Oktober 2021

Ist es nicht seltsam und wie auf den Kopf gestellt? Alle wünschen sich gutes Führen oder beklagen mangelnde Führung (natürlich bei anderen).

Aber kaum jemandem scheint es in den Sinn zu kommen, sich führen zu lassen. Dabei wird Führen erst mit diesem Pendant überhaupt komplett. Die beiden sind wie Spiegel zueinander und erlauben Resonanz.

Oder ist es schwach, sich führen zu lassen? Etwas für Blöde? Nur für die, die nichts zu sagen haben?

Wer mit kreativen Menschen spricht, hört oft, dass die geniale erste Idee sich durch das Zusammenkommen verschiedener Faktoren ergab und man sich davon habe leiten lassen. Auch wenn man Profis dabei zusieht, wie cool sie mit ihren schweren Maschinen oder Werkzeugen umgehen, kann man fast spüren, dass es einen Dialog zwischen dem Menschen und der Maschine gibt.

Vielleicht ist es ein echter Erfolgsfaktor, sich führen zu lassen? Der deshalb so wenig Aufmerksamkeit bekommt, weil er ziemlich viel Mut braucht? Sich führen zu lassen, kann sogar Opferpositionen überflüssig machen.

Checken Sie einfach mal, ob da für Sie etwas dran sein könnte:

Das Große, das Besondere, die Strukturen

„Sich führen lassen“ gedeiht in einer Welt mit Sinn

Wenn man davon überzeugt ist, dass das Leben einen Sinn hat, und dass das, was gerade geschieht, zu irgendeinem Besten will, dann ist man schon fast dabei, sich führen zu lassen. Denn im Zweifelsfall weiß man nicht, was genau das Beste ist, und noch weniger kann man alles durchschauen, kontrollieren und lenken. Obwohl gerade das gewünscht und gefragt ist, wenn man führen will, wenn man Verantwortung ausfüllen und etwas gestalten soll.

Sich-führen-lassen kann man dann so verstehen, dass es ständig darum geht, wach und bewusst Signale und Impulse aufzunehmen, um daraus etwas zu machen, das jetzt gerade passt und dran ist. Im ganz eigenen Stil und mit den eigenen individuellen Möglichkeiten. Damit qualitatives Wachstum stattfinden kann.

Wer führen will, sollte sich unbedingt auch führen lassen.

6 Kernelemente von „sich führen lassen“

  • Einem Sinn vertrauen und etwas Bestes für möglich halten.
  • Dieses Beste schließt das eigene Wohl und das Wohl anderer mit ein. Dieses Wohl kann auch darin liegen, dass man sich zuhause fühlt, im eigenen Element, sicher.
  • Davon ausgehen, dass in jeder Zweierbeziehung eine Position mehr kann, mehr darf oder mehr Erfahrung hat als die andere. Und dass diese andere Position dadurch Sicherheit bekommt, um etwas auszuprobieren und Grenzen zu testen.
  • Beide Positionen sind gleichwertig, und aus beiden kann man sowohl führen als auch sich führen lassen.
  • Wenn man sich führen lässt, werden Sichtweisen und Erkenntnisse möglich, die sonst nicht zugänglich sind.
  • Man kann sich von vielem führen lassen: von bestimmten Personen, von gedachten Personen, von Naturphänomenen, Tieren, Bäumen, Pflanzen, von einer Idee, von Prä-Emergenzen und Synchronizitäten

Außerordentlich hilfreich, wenn man sich führen lassen möchte, sind auch drei unserer Werkzeuge: das Führungsdreieck, die Top 5 Führungsqualitäten, das Vier-Phasen-Modell.

 

SEO: eine Welt, in der andere Gesetze gelten

Manche Situationen laden ausdrücklich dazu ein, sich führen zu lassen; zum Beispiel Dilemmata, Blockaden und Widerstände, Alleinsein und Solonummern, Opferhaltung, innere Konflikte.

Hier eine Geschichte dazu:

Unsere Website – 2020 neu durchdacht, neu konzipiert, neu gestaltet, neu geschaltet – hatte bis jetzt eine Lücke: Sie war nicht optimiert, um für Google und andere Suchmaschinen auffindbar zu sein. SEO-Gesetze galten bisher für uns nicht.

So sollte es nicht bleiben.

Auf Empfehlung kontaktierten wir einen Vollprofi für dieses Thema, von dem wir in den ersten Gesprächen lernten, was alles „on-page“ und „off-page“ in unserer Website falsch sei oder fehle. Sehr minutiös, sehr überzeugend, fast schon überwältigend.

 

 

 

 

 

 

Das Große, das Besondere, die Strukturen

Sich durch ein Dilemma führen lassen

Wir gerieten in ein Dilemma: Der Dienstleister wollte mit seinem Knowhow unsere Website bis in die Tiefe umgestalten, um sicher zu sein: „das gefällt Google“. Wir aber wollen lieber unseren Kunden gefallen als Google. Wo wir sprachlich Wert auf individuellen Ausdruck und Anmutung legen, verlangt Google für seine Treffer etwas, das für uns eher „massentaugliches Allerlei“ ist.

Das Dilemma wurde noch dadurch verschärft, dass wir für die errechnete Investitionssumme keine für uns plausible Rentabilitätsrechnung aufstellen konnten.

Gefangen in unseren hohen Ansprüchen, lähmte uns dieses Dilemma. Bis wir den Weckruf darin hörten: „Wenn du in einem Dilemma steckst, geht es um etwas Drittes, das jenseits des Dilemmas liegt.“

Das war es: Resonanzorientierter Dialog, das für die Kunst des Zusammenarbeitens maßgebliche Element, drohte unter die Räder zu kommen. Das mussten wir in den Vordergrund holen und uns von ihm führen lassen.

Wir sagten dem in vielerlei Hinsicht perfekten Dienstleister ab.

 

 

 

Das Große, das Besondere, die Strukturen
Das Große, das Besondere, die Strukturen

Sich führen zu lassen bringt die eigene Souveränität zurück

Wir begannen also wieder von vorn. Aber bei aller Ungewissheit fühlte es sich gut an und brachte uns endlich wieder Frieden.

Woran sollten wir uns jetzt orientieren? Eine Synchronizität führte uns weiter: Bei LinkedIn tauchte ein bekannter Name aus lange vergangener IT-Zeit auf, und einen Tag später landeten wir bei der Dienstleistersuche auf einer Website mit dem selben Namen. Bääm!

Wir schrieben eine Mail an diesen Menschen, den wir 20 Jahre lang nicht gesehen hatten, und der jetzt zweimal aufgekreuzt war, und fragten nach einer Empfehlung. Eine Stunde später hatten wir die Antwort: Er selbst verfüge über das von uns gewünschte SEO-Knowhow und unterstütze uns gern. Ha!

Schon die ersten gemeinsamen Schritte brachten viel Resonanz und führten zu vollem Vertrauen. Auf dieser Basis konnten wir sogar von unserem hohen Ross absteigen und Google ein Stück entgegengehen. Zu dritt jonglierten wir mit Wörtern und Begriffen, mit Zahlen und obskuren Kürzeln und hatten unseren Spaß dabei. Souverän bestimmten wir selbst die Grenzen des Experimentierens, und so tat es gar nicht mehr weh!