Dilemma: aus einer Zerreißprobe einen ganz neuen Weg machen
Newsletter | März 2019
Hurra, ein Dilemma? Nein, so weit wollen wir nicht gehen. Dilemmata können grausam sein und einen schier zerreißen. Allerdings tauchen sie im beruflichen und auch privaten Leben so oft auf, dass es sich lohnt, sich mit ihnen zu beschäftigen und etwas Neues draus zu machen.
Idealer Ist-Zustand
Eine Unternehmerin hat gemeinsam mit ihrem langjährigen Geschäftspartner großen Erfolg in einem sehr besonderen Geschäftsfeld: künstlerische Dienstleistungen.
Das Unternehmen hat einen exzellenten Ruf und wird von seinen Kunden begeistert weiter empfohlen. Die Erfolgsformel: höchste Qualität plus saubere Vorbereitung plus spontane künstlerische Leichtigkeit.
Es rumort und knistert
Auf einmal zeigen sich Spannungen zwischen den Geschäftspartnern. Zunächst nicht besonders auffällig, sondern eher so, wie es eben manchmal ist, sogar in Erfolgsstories. Dann aber spitzt es sich zu, und der Unternehmerin wird klar: das ist nicht mehr „normal“.
Immer wieder gibt es seltsame Situationen nach einem bestimmten Muster: Ist die Unternehmerin präsent und aktiv, „verschwindet“ der Kollege. Will er aber etwas, so scheint das ausschließlich ihm selbst zu dienen. Das bisher selbstverständlich Gemeinsame scheint plötzlich ihm allein zu gehören. Der Kollege scheint auf einer anderen Bühne zu spielen als sie selbst. Sie hält den Laden weiter zusammen, spürt aber, dass sie an eine Grenze kommt.
Dilemma: buchstäblich eine Zerreißprobe
Auf eine Art und Weise, die sich einer Klärung völlig entzieht, scheint das Unternehmen durch die Vorgehensweise des Partners auseinandergenommen zu werden. So kann sie nicht mehr arbeiten, denn der Partner attackiert etwas, das ihr heilig ist: den Kern des Unternehmens und ihre eigene Lebensader. Das Unternehmen, das ihr so viel bedeutet, beginnt, ihr seelisches Gleichgewicht zu unterhöhlen.
Und immer noch denkt sie gleichzeitig: bildet sie sich etwas ein? Sie fühlt sich von den Kräften des Dilemmas vollkommen zerrissen und gleichzeitig gelähmt. Das ist der Punkt, an dem sie sich externe Unterstützung holt.
Fünf Prinzipien zur Lösung von Dilemmata
- Ein Dilemma ist ein Signal dafür, dass sich etwas entwickeln möchte, das mit den bisherigen Sichtweisen und unter den aktuellen Gegebenheiten nicht möglich ist. In unserem Beispiel: Um das Unternehmen in seiner bisherigen Form weiterzuführen, müsste die Unternehmerin sich selbst aufgeben, denn es hätte mit ihrem Kern nichts mehr zu tun.
- Für möglich halten (wollen), dass es etwas gibt, das bisher unvorstellbar ist. Und dann die Entscheidung treffen aufzubrechen, ohne noch zu sehen, wohin es geht. Bereit sein, eine Lösung jenseits des Dilemmas zu finden. Im Beispiel: Die Unternehmerin entscheidet sich dafür, sich weniger oft als Opfer der Situation zu fühlen. Es müsste doch auch eine Sichtweise geben, die ihr wieder Gestaltungsmöglichkeiten gibt, denkt sie.
- Den Kanal wechseln, um Neues zu erfahren: hören statt sehen. Neugierig sein statt wissen. Spüren statt denken. Anders wahrnehmen, anders erleben, anders verstehen. Im Beispiel: Die Unternehmerin erlaubt sich zu spüren, wie das Verhalten des Partners den „heiligen“ Kern ihrer Arbeit und deren Wirkung angreift. Die Unerbittlichkeit dieser Attacke zu spüren, wirkt wie ein Weckruf.
- Innere Arbeit. Spüren, wie sich im eigenen Inneren ungeahnte Kräfte regen, die endlich wirksam werden wollen. Das jenseits des Dilemmas entdeckte Neue pflegen, stärken, lebendig halten. Daraus Zuversicht und Vertrauen gewinnen, in sich selbst und auch in andere. Im Beispiel: Die Unternehmerin nimmt sich eine kleine Auszeit für neue Frische und Klarheit.
- Das Neue in die Praxis übersetzen, es erproben und anwenden. Es zu etwas praktisch Sinnvollem machen – auch für andere und gern auch zum Geldverdienen. Für die Unternehmerin ist jetzt die Zeit reif, eine reinigende Lösung herbeizuführen und sich dabei von Experten unterstützen zu lassen.
Aufbruch & neue Erfolgskette
Der Unternehmerin wurde klar, dass die Zusammenarbeit mit dem Geschäftspartner zu beenden sei. Sie entdeckte ein neues Potenzial in sich selbst, das sie jetzt endlich würde realisieren können. Sie spürte und sah eine neue, nachhaltige Erfolgsformel nach dem Motto: es funktioniert – es hilft – es trägt. Damit kann sie sich selbst, ihre Mitarbeiter und auch ihre Kunden führen – künstlerisch und nun auch künstlerisch-transformativ. Denn ihre Kunden kommen durch die Zusammenarbeit mit ihr zu neuen Möglichkeiten. Ihre Wirksamkeit erreicht ein neues Level.