Macht & Mitgefühl: gut für gute Ergebnisse

Newsletter  |  Dezember 2022

Wenn es um Macht und Wirksamkeit geht, sieht das erste Bild oft so aus: Zack, ein Schalter wird umgelegt, und schon ist alles erledigt.

Dieses zackige Reinhauen geht superschnell, und genau das wird in speziellen Situationen auch gebraucht. Damit erspart man sich, eine Problemlage und alles, was sich dazu meldet, auszuhalten. Eine gute Idee, wenn sehr Wichtiges dran ist und nicht gestört werden darf.

In allen anderen Fällen lohnt es sich immer, mit dem zu arbeiten, was sich in der Problemlage meldet: wichtige Impulse, die zu entdecken und aufzunehmen viel bedeutsamer ist als reine Störungsbeseitigung.

Deshalb lohnt es sich auch, Macht zu nutzen, um etwas werden und sich entwickeln zu lassen. Allerdings braucht man dazu einen anderen inneren Modus als den, mit dem man zackig reinhaut.

Damit sind wir beim Mitgefühl. Nicht einklagbar, nicht vertraglich verpflichtend, nicht standardisierbar. Aber in sieben Schritten individuell anwendbar.

Macht & Mitgefühl: gut für gute Ergebnisse
Mitgefühl macht eine Organisation besonders

Mitgefühl macht eine Organisation besonders

Zum Beispiel bei einem Kunden: Eine Führungsperson der mittleren Ebene geht in den Ruhestand.

Eine Schlüsselperson, die in wenigen Jahren die Führungs- und Unternehmenskultur stetig weiter entwickelt hat. Hin zu einem Zusammenarbeiten, das Menschen, Teams und Ergebnisse weiterbringt.

Die Attraktivität des Unternehmens steigt sichtbar, und die eigentlich veraltete Struktur erfährt eine stetige Verjüngung. Neue Mitarbeitende werden freundlich aufgenommen und entwickeln sich in kurzer Zeit eigenständig und verantwortungsbereit. Konflikte und Spannungen werden bearbeitet und wachstumsorientiert aufgelöst. Viele sind dankbar, Teil dieser Organisation zu sein.

Die nun ausscheidende Führungsperson nutzte ihre Macht spielend leicht, um ihren Gesprächspartnern aller Ebenen einen sicheren Raum für eigenes Engagement zu geben. Und gleichzeitig brachte sie etwas sehr Liebenswertes mit in diesen Raum.

Mitgefühl befreit und ermutigt

Macht wird oft mit der Absicht eingesetzt, einen vorgegebenen Weg durchzudrücken.

Mittel hierzu sind zum Beispiel:

  • Druck und Enge erzeugen
  • Grenzen, Regeln, Verbote vorgeben
  • Willkür und Intransparenz pflegen
  • für Verwirrung sorgen
  • Beteiligte vereinzeln und isolieren

Effekte solcher Vorgehensweisen: die Betroffenen fühlen sich immer weniger verantwortlich; sie ermatten, und sie verlieren die Orientierung. Das führt zu Resignation, Antriebslosigkeit, Rückzug, Burnout.

 

Mitgefühl als Haltung eröffnet dagegen ganz andere Möglichkeiten:

 

 

Innerer Online-Modus

Mitgefühl gestaltet Beziehungen

Was ist denn nun dieses Mitgefühl? Jedenfalls kein MitLEID. Mitgefühl ist eine bewusste Haltung oder Grundeinstellung im Umgehen mit Menschen, ein Input in Beziehungen. In sieben Schritten kann man Mitgefühl durch inneres Management aufbauen:

1 Ich bin hier und tue alles, um voll da zu sein.

2 Ich versetze mich einen Zustand, in dem Zeit und Raum ganz weit sind.

3 Ich halte meine Neugier wach, um auch bisher Unbekanntes wahrnehmen zu können.

4 Vielleicht gibt es einen ganzen Raum voller Möglichkeiten, von denen einige entdeckt werden wollen.

5 Was ich bisher wahrnehmen kann, ist wahrscheinlich nur ein kleiner Teil dessen, was es wahrzunehmen gibt.

6 Und jetzt zu dir, meinem Gegenüber: in dir unterstütze ich das Beste, ohne zu wissen oder wissen zu müssen, was das Beste für dich ist. Wahrscheinlich ist es etwas Lebensorientiertes.

7 Ich bin ziemlich sicher, dass dieses Beste in irgendeiner Form für Dich sichtbar wird – vielleicht sogar schon ist.

 

Wenn es gut läuft, erreicht man so eine innere Haltung von Wohlwollen und Zuwendung – und auch von feiner Zurückhaltung. Das lädt ein Gegenüber zum Zusammenarbeiten ein und prägt die Atmosphäre. Mitgefühl wirkt wie ein Angebot oder eine Aufmunterung, und es bewirkt positive Verstärkung.

Voll im Leben

Mitgefühl klingt nach

Mitgefühl macht eine Organisation besonders
Zurück zu unserer Führungsperson: Ihr Abschied macht viele traurig. Und er wirft die Frage auf, wie es in Zukunft weitergehen mag. Bringt die Nachfolgerin eine ähnliche Weisheit mit? Wird sie offen sein für diesen Spirit und ihn lebendig halten?

Zum großen Teil wird das von denen abhängen, die aus dem Zusammenarbeiten mit der Vorgängerin viel lernen konnten und das nun weitertragen. Werden sie ihren eigenen Mitgefühlsmodus weiter pflegen und den gemeinsamen Raum so offen wie möglich halten? Auch für weitere Entwicklung und Wachstum?

Werden genügend Mitarbeitende sich hin und wieder fragen, „was täte die ehemalige Chefin in dieser Situation?“ Oder auch feststellen: „das Leben geht weiter, und was gibt es jetzt gerade, das von mir mitfühlend positiv verstärkt werden will?“

Wegbeschreibung für das Selbst-Coaching:  In sieben Schritten zu Mitgefühl