Wir müssen über Glück sprechen
Newsletter | September 2023
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Nach fast 7 Jahren wollen wir noch einmal die Glückskarte ins Spiel werfen. Glück wird fast überall „gebraucht“: bei der Lust auf Führen und Gestalten, beim Umgehen mit Konflikten und großen Herausforderungen. Glück und Resilienz können sich gegenseitig verstärken. Ein „glückliches Händchen“ beim Sanieren steigert die Wahrscheinlichkeit von Erfolg.
Keine Sorge: Wir sind nicht im Barbie-Rausch und haben auch keine Glückspillen genommen. Wir sprechen nicht über Glücksspiel und auch nicht über verdientes oder unverdientes Glück. Um Glück zu erleben, braucht man nämlich hellwache Aufmerksamkeit und Bewusstsein.
Wir sprechen über ein Glück, das man als Mensch in besonderen Momenten erleben kann. Dieses Erleben ist sehr individuell, und ebenso individuell ist das, was man daraus machen kann.
Wir sprechen auch über ein Glück, nach dem Menschen sich sehnen. Und wir sprechen über ein Glück, das auch zum Führungsalltag gehört.
Auf unserer Website liest es sich wie ein Werbespruch: „Gut führen macht glücklich. Und gut geführt zu werden, auch.„
Stimmt: Wir werben für wirksames Führen und Sich-führen-lassen. Das kommt nicht von selbst oder durch Zufall, sondern braucht persönlichen Einsatz. Persönlichen Einsatz braucht auch das Glück. Wir haben glücklicherweise einiges dazu entdeckt, das wir hier mit Ihnen teilen wollen.
Möge es Ihrem Führungsalltag Glück bringen!
Glück: von der Weisheit zur Praxis
Wir lasen von der Zen-Weisheit, die besagt, in einem Glücksmoment begegne man sich selbst. Das klingt verheißungsvoll – und gleichzeitig nach einem ziemlich langen Weg.
Was wir beim Experimentieren und Forschen zum Thema Glück als erstes entdeckten: Das Umgehen mit Glück braucht praktisches Engagement. Das eigene Umfeld und auch die Team- und Führungskultur in Unternehmen können dabei sehr unterstützen (aber alles auch katastrophal erschweren).
Wir beobachten zum Beispiel gute Handwerker (und manchmal auch uns selbst) bei der Arbeit und stellen fest, dass sich ein Glücksmoment dann einstellt, wenn viele Einzelteile sich zusammenfügen und das Werk zu leben und zu funktionieren beginnt. Hurra, geschafft! Es läuft! Kontinuierlich und verlässlich! Wenn dann auch noch jemand da ist, der oder die mit-staunt und sich mit-freut und mit-begeistert ist, ist das Glück perfekt.
In solchen Momenten steckt viel Energie, die man für die nächsten Schritte nutzen kann. Glück lädt dazu ein, dranzubleiben und weiterzugehen.
Glück ist mehr als nur Glück-gehabt
Wenn man unter Glück mehr als etwas Zufälliges und Flüchtiges verstehen möchte, dann lohnt es sich, genauer hinzusehen, weiter zu experimentieren und zu forschen. Man macht sich also auf einen Weg, um besser zu verstehen, wie Glück sich erleben lässt.
Recht schnell könnte man dann feststellen, dass Momente von Glück fast immer etwas Überraschendes haben. Und man könnte die Erfahrung machen, dass sie einen sehr tief berühren und bewegen können.
Wer also im eigenen Leben Glücksmomente erleben möchte, sollte am besten offen für Unbekanntes und für tiefes Erleben sein.
Das ist nun für viele von uns nicht ganz einfach, verbinden wir doch mit großer Tiefe und mit Unbekanntem auch Angst und Unsicherheit.
Ja, es könnte auch ein Wagnis sein, sich auf Glück einzulassen. Glück zu empfinden, kann sehr verletzlich machen. Man könnte dabei etwas über sich selbst erfahren, dem man sich lieber nicht stellen möchte.
Vielleicht braucht Offenheit für Glück auch hin und wieder Mut. Damit man auf dem Weg zum Glück alles wahrnehmen kann, was kommt.
Fünf parallele Welten für Glück
Weiter also auf dem Weg des Experimentierens und Forschens: Mit größerer Offenheit für Neues und mit erweiterter Wahrnehmung wird man merken, dass die Vorstellung fünf paralleler Welten von Erleben und Bewusstsein segensreich sein kann. Wenn alle in Betrieb sind, hat Glück größere Chancen.
Wer nicht nur denken und rechnen will, sondern außerdem auch spüren und träumen kann, schöpferisch aktiv sein will und der eigenen Intuition traut, nutzt den ganzen inneren Reichtum auch dazu, um Glück zu erleben. Das kann sogar – mit angemessenen Arbeitsformaten – auch in Gruppen und Teams gelingen.
Dann entwickelt sich Sicherheit, weil man nichts ausschließt. Alles darf mitwirken, alles kann sich entfalten: Konsensreales, tief Empfundenes, Unbekanntes, Beunruhigendes.
In der Praxis heißt das: Bereitschaft zu Kanalwechseln, Einbeziehen von Nicht-Linearem, Arbeiten an Essentiellem. Das hört sich kompliziert und vielleicht auch technisch an. Aber in diesem Fall kommt es zum Glück (!) einzig darauf an, zu handeln und sich vertraut zu machen.
Das Beruhigende an diesen parallelen Welten ist, dass sie immer schon da sind und immer schon mitwirken – durch Körpersignale, traumartiges Erleben, erstarkende Intuition.
Arbeiten wird auf diese Weise vielseitiger und lebendiger – und individuelle und gemeinsame Glücksmomente werden wahrscheinlicher.
Glück liebt Bewegung und Resonanz
Ein Forschungsergebnis könnte sein: „Glück ist ein Weg, den man gehen kann.“
Glück strahlt aus, es erzeugt Resonanz, und es setzt sich durch Resonanz fort. Wohlwollende Resonanz trägt es weiter, lässt es klingen, sich entfalten und wirksam werden.
Ein „Weg zum Glück“ ist höchstwahrscheinlich nicht immer ein glücklicher Weg, aber die Chance, hier und da Glücksmomente zu erleben, ist groß. Die wichtigste Voraussetzung ist, dass man Glück überhaupt für möglich hält.
Auf einem solchen Weg lassen sich auch Hindernisse und Blockaden leichter akzeptieren. Deren Energie lädt dazu ein, sie zu befreien. Damit man sie in angemessener Form für den weiteren Weg nutzen kann – ähnlich wie bei Angst und Unsicherheit. Die Wahrscheinlichkeit, bei dieser Vorgehensweise Glücksmomente zu erleben, ist groß.
Vielleicht ist das Glück immer schon da und „will nur“ entdeckt werden? Es könnte Signale senden, die wahrgenommen werden wollen.
Signale und Wegweiser
Wer beim Experimentieren und Forschen zu Glück auf den Weg und auf Resonanz setzt, kann auf unterstützende Signale bauen.
Signale, die in die „gute“ Richtung weisen.
Signale, die bestätigen, dass der Weg ok ist.
Signale, die Mut machen.
Signale, die etwas liefern, das man gerade gut gebrauchen könnte – und das vielleicht bisher nicht zugänglich war.
Wenn man unterwegs zu Glücksmomenten und Glück ist, sollte man nicht davon ausgehen, dass man solche Signale selbst kontrollieren oder gezielt produzieren könnte.
Die Signale tauchen plötzlich und unerwartet auf, und dann geht es darum, sie zu nutzen, und zwar sofort!
Synchronizitäten sind solche Signale. Von ihrem Charakter her sind sie ohne jede lineare Kausalität. Und doch sind sie für die „Seherin“ oder den „Seher“ so klar erkennbar, dass sie ihnen sofort folgen können.
Sprechen Sie auch einmal über Glück: Coolspots
Glück zu erleben tut gut. Es hat auch etwas Heilendes – im Sinne von Reparieren, Sanieren, Integrieren, Umwandeln, Auflösen, zu Ende bringen oder auch Entstehen lassen.
Wer nicht nur für sich individuell, sondern auch im Team oder in der Organisation einen Zugang zu Glück zum Kultur- und Erfolgsfaktor machen will, könnte sich dem Coolspot-Management® zuwenden. Dessen Prinzip basiert darauf, besondere Momente von Kohäsion immer wieder möglich zu machen.
Coolspots berühren den Sinn des gemeinsamen Tuns und ergeben sich im Prozessgeschehen ganz „von selbst“. Sie wollen individuell und gemeinschaftlich wahrgenommen und weiter „verarbeitet“ werden.
Damit das gelingt, muss ein Coolspot sofort „gerahmt“ werden: Man hält inne und würdigt ausdrücklich diesen Moment, um ihn allen zugänglich zu machen.
Um ihn bewusst zu erleben, manchmal sogar zu feiern. Er erlaubt dann eine tragfähige gemeinsame Entscheidung über nächste Schritte. Je mehr Coolspots sich ereignen, desto stärker wird das Vertrauen: „der nächste Coolspot kommt bestimmt“.
Das gilt auch für Glücksmomente aller Art – wenn man sie für möglich hält.
Wegbeschreibung für das Selbst-Coaching: Mit kleinem Glück beginnen