Teams stärken

„Wir fragen uns in unserem Team manchmal, ob die Führung überhaupt weiß, was wir hier tun. Wenn man sich die Vorgaben ansieht, die sie uns jetzt machen, können sie es eigentlich nicht wissen. Denn das hat mit dem Job, den wir alle mal machen wollten, fast nichts mehr zu tun. Dauernd müssen wir irgendeinen Blödsinn machen, der unseren Klienten nichts bringt, aber die Organisation Geld kostet. Es gibt immer wieder Konflikte darüber, aber schließlich tun wir es, um uns nach oben abzusichern. Allerdings gibt es nur wenig Konsens, und einige drehen hier schon ihr eigenes Ding, völlig losgelöst.“

(Mitglieder eines Teams Kommunalverwaltung)

KREATIV ZUSAMMENARBEITEN

Ein Team, das stärker werden will, macht sich auf den Weg in einen kontinuierlichen Prozess. Schritt für Schritt lassen die Beteiligten etwas Gemeinsames entstehen. Und zwar so, dass das jeweils Individuelle wirksam, wertvoll und geachtet bleibt.

Wie stark ein Team ist, hängt nicht nur von den Mitgliedern und der Teamleitung ab. Stärken liegen auch im Verständnis, Gefühl und Gespür für den Raum, in dem das Team agiert: Wie ist die Situation gerade, was war vorher, wie soll es werden? Die beste Basis für alle ist es, Vertrauen in den gemeinsamen Prozess haben zu wollen. Entscheidend ist das Prinzip: Wir sind alle unterschiedlich, aber gleichwertig, und wir gehen gemeinsam einen Weg.

Die Ausstrahlung der Führungsperson ist für das Team wichtig. Sehr oft meinen Führungspersonen, ihre innere Ausrichtung sei für die anderen nicht zu erkennen. Das Gegenteil ist der Fall. „Hauptsache, ich weiß alles und nichts geht ohne meine Kontrolle“ hat eine andere Ausstrahlung als eine Dienstleister-Haltung: „Hey, ihr seid mir wichtig. Was braucht ihr von mir, damit wir zusammen richtig gut sein können?“

Teams stärken durch Facilitation

GELINGENDE KOMMUNIKATION

Pfiffige Führungspersonen pflegen eine Kommunikation, in der man frühzeitig Fragen stellt, statt etwas auszusitzen oder abzuwarten, bis sich jemand beschwert. Das erleichtert und ermuntert alle.
Pfiffige Führungspersonen stärken ihre Teams, indem sie neuartige Angebote machen und offen für deren Akzeptanz sind. Was dabei herauskommt, kann so gut sein, dass man es nicht hätte vorhersagen können.
Pfiffige Team-Mitglieder nehmen diese Angebote an und machen etwas daraus. Etwas, aus dem jede und jeder im Team selbst auch wieder etwas machen kann. Der Effekt: Nachher ist nicht mehr wichtig, woher es kommt, sondern dass es lebendig ist und wirkt. Das stärkt das WIR-Gefühl des Teams.

FÜHRUNGSPERSONEN BAUEN BRÜCKEN

Teams brauchen ihre Führungsperson als verbindendes Element zur Organisation. Wer ein Team leitet, übernimmt Verantwortung nicht nur für dessen Ergebnisse, sondern auch für das Klima und die Bedingungen, unter denen sie entstehen. Die Teamleiterin im Beispiel oben ist in einem schwierigen Loyalitätskonflikt zwischen ihrem Team und ihren Vorgesetzten. Sie „weiß“ mehr als die Teammitglieder und muss dieses Wissen beim Führen ihres Teams berücksichtigen und in ihre eigene Haltung integrieren. Das kann zu Konflikten im Team führen.

Der entscheidende Faktor in Phasen von Konflikten und Unsicherheit ist immer die lösungsorientierte Energie der Führungskraft. Sie muss bereit sein, die eigene Position zu verantworten und sie auch transparent zu machen. Das zeigt sich oft in den kleinen Dingen der praktizierten Kommunikation: Können Entscheidungswege offengelegt werden? Gibt es anerkennendes Feedback? Kann der Eindruck entstehen, dass wirklich zugehört wird? Werden auch ungewöhnliche Impulse wohlwollend aufgenommen?

Ein Team ist auch ein Spiegel der Unternehmenskultur. Wenn es gut läuft, stärken sich beide gegenseitig. Diese Sichtweise ist übrigens auch grundlegend für New Work.