Führen im digital aktuellen Kontext
„Wir haben jetzt mit einem Schlag voll-motivierte User. Plötzlich sind auch die Feuer & Flamme, die man vorher zum Jagen tragen musste. Aber was mache ich jetzt mit meinem Team? Bisher hatten wir viele Gründe, warum etwas nicht ging, und die Gründe lagen immer bei den anderen. Jetzt haben wir IT-interessierte User, die uns als Dienstleister achten und schätzen. Schaffe ich es überhaupt, dass mein Team jetzt auch wirklich den neuen Ansprüchen gerecht wird und jeder Einzelne ein individuell geschätzter Dienstleister ist?“
(Abteilungsleiter IT in einem Dienstleistungsunternehmen mit 200 Usern)
Eigentlich beste Voraussetzungen:
Die riesige Vielfalt der zur Verfügung stehenden Medien, die wachsende Geschwindigkeit, die erhöhte Zuverlässigkeit der Systeme, der sich ständig verbessernde Nutzungskomfort, die schrankenlose Kommunikation, die Aufhebung der Speicherbegrenzung, der ständig wachsende Bildungsgrad der User – all das sind wunderbare Beschleuniger auf dem Weg zu besserem Führen und Zusammenarbeiten. Also:
- Immer mehr Möglichkeiten, neue Potenziale (auch bei sich selbst) zu entdecken und einzubringen.
- Immer mehr Möglichkeiten, auch qualitativ zu wachsen.
- Immer mehr Möglichkeiten, in Teams effektiv zu arbeiten.
- Immer mehr Möglichkeiten, besser mit Konflikten umzugehen.
- Immer mehr Möglichkeiten, das eigene Geschäft und die Beziehungen zu allen Akteuren fruchtbar zu entwickeln.
Warum klemmt es trotzdem so oft?
Vielleicht,weil die höheren Anforderungen an Selbst-Management und Veränderungsbereitschaft nicht berücksichtigt werden?
Vielleicht,weil die Dynamik von Beziehungen noch unterschätzt und häufig zu linear gehandhabt wird?
Vielleicht, weil nicht alles durch Technik ersetzt oder erledigt werden kann: Sinnorientierung zum Beispiel, oder auch die individuelle Besonderheit von Menschen und das Besondere, das durch ihr Zusammenwirken möglich wird?
Vielleicht, weil Lebendigkeit und positive Lebensorientierung als treibende Kräfte für Verantwortung und Potenzialentwicklung unterschätzt werden?
Vielleicht, weil missbräuchliches Nutzen von Möglichkeiten eine Alltagsrealität ist und immer mitspielt?
Wie kommt man also gut voran und nutzt die verfügbaren Möglichkeiten?
Das innere Management lebendig halten und trainieren, damit Kontext und Umfeld leichter unterstützen können.
Die eigenen Führungsaktivitäten nur zum kleineren Teil zum Bestimmen und Kontrollieren einsetzen. Den größeren Teil auf die Feinheiten von Resonanz und positivem Verstärken in Werdeprozessen ausrichten.
Spüren, aus welcher Position man gerade führt und seine Verantwortungen wahrnimmt: Ist man Gastgeber und gibt anderen Sicherheit und Orientierung? Oder ist man Gast und bekommt Sicherheit und Orientierung, während man ausprobiert, experimentiert und Erfahrungen zum Ausdruck bringt?
Ansprechbar und wach sein, Zuversicht spüren und vermitteln. Oft gibt es für die Beteiligten nichts Wertvolleres als genau das.